October 24th, 2023
Promotionsstipendium für wissenschaftlich-künstlerische Forschung
Die Finanzierung eines Promotionsstudiums stellt für viele Promovierende eine erhebliche Hürde dar und kann potenzielle Interessent:innen davon abhalten, überhaupt mit einer Promotion zu beginnen. Die begrenzte Verfügbarkeit von finanzieller Unterstützung ist eine starke und ebenso weitverbreitete Herausforderung, und die Konkurrenz um solche Ressourcen ist groß. In vielen Fällen ist dies der bevorzugte Weg, um die hohen Kosten für Lebensunterhalt, Forschungsmaterial und -reisen zu bewältigen. Zugleich ist die Beschaffung einer solchen Finanzierung anspruchsvoll und erfordert oft einen erheblichen Zeitaufwand, was die finanzielle Unsicherheit für angehende Promovierende verstärkt.
Die in Hamburg ansässige Claussen-Simon-Stiftung vergibt seit 2021 jährlich ein Stipendium für die Förderung von Promotionsvorhaben, die sich in den Schnittstellen von Kunst und Wissenschaft bewegen. Das Stipendium ist Teil des Förderprogramms “Dissertation Plus”. Die Stiftung zielt darauf ab, Forschungsvorhaben zu unterstützen, die “kreative” und wissenschaftliche Ansätze miteinander verknüpfen, um etwas Neuartiges zu schaffen, das sich nicht eindeutig den Künsten oder den Wissenschaften zuordnen lässt. Diese interdisziplinären Ansätze sollen dazu beitragen, die Grenzen zwischen Kunst und Wissenschaft zu verwischen und neue Verbindungen aufzuzeigen. Ein Bestreben, das auch in den “Empfehlungen zur postgradualen Qualifikationsphase an Kunst- und Musikhochschulen” des Wissenschaftsrates von 2021 unterstützt wird.
Ein wesentliches Kriterium für die Bewerbung ist die Kooperation mit einer externen Organisation außerhalb der promovierenden Hochschule, wie zum Beispiel einem Theater, Museum, Konzerthaus, einer Galerie, einem Literaturhaus oder einem soziokulturellen Zentrum. Diese Kooperationsorganisation muss eine Plattform zur Verfügung stellen, um die Forschungsergebnisse oder den Forschungsprozess öffentlich darzustellen, und als Partner:in in der Kommunikation des Vorhabens fungieren. Es ist dabei nicht erforderlich, dass der Kooperationspartner finanziell beteiligt ist.
Stipendiat:innen erhalten monatlich bis zu 1.400 Euro, möglicherweise mit einem Kinderzuschlag in Höhe von 300 Euro. Die Förderdauer beträgt zunächst zwei Jahre, mit der Möglichkeit einer einjährigen Verlängerung. Die Stiftung unterstützt sowohl akademische als auch rein künstlerische Karrierewege nach erfolgreichem Abschluss des Promotionsverfahrens.
Bewerber:innen sollten dabei bestimmte formale und inhaltlicher Kriterien berücksichtigen.
Formale Kriterien: Geförderte haben ihr Studium an einer Kunstschule mit hervorragenden Leistungen abgeschlossen. Sie planen, ihre Promotion an einer deutschen Universität mit Promotionsrecht durchzuführen. Die geförderten Personen erfüllen die formalen Anforderungen der jeweiligen Universität gemäß ihrer Promotionsordnung. Sie haben zuvor keine Promotion begonnen oder abgeschlossen.
Eine finanzielle Unterstützung für den Lebensunterhalt während der Promotionszeit wurde bisher nicht eingeworben. Die geförderten Personen haben entweder noch nicht mit ihrem Dissertationsprojekt begonnen oder befinden sich in den ersten drei Monaten seit Beginn des Vorhabens. Die Promovierenden verfügen über eine schriftliche Betreuungszusage von einer Person, die bereit ist, sie im Rahmen von “Dissertation Plus” zu unterstützen und in eine Betreuungsvereinbarung sowie monatliche Bewertungen einzuwilligen. Muttersprachler:innen Deutsch oder Personen mit nachgewiesenen sehr guten Deutschkenntnissen (Niveau B1) können ihre Promotionsschrift auch in englischer Sprache verfassen.
Inhaltliche Kriterien: Geförderte beabsichtigen, einen maßgeblichen Beitrag zur Weiterentwicklung ihres künstlerischen Fachgebiets zu leisten und dabei Verbindungen zwischen Kunst und Wissenschaft herzustellen. Das künstlerisch-wissenschaftliche Promotionsprojekt enthält eine klare Forschungsfrage oder Aufgabenstellung. Im Rahmen des Promotionsvorhabens erfolgt eine Kooperation mit einer Institution oder einem Ort im Bereich Kunst, Musik und/oder Kultur, um die finalen Forschungsergebnisse zu vermitteln und darzustellen oder den Forschungsprozess kontinuierlich zu dokumentieren. Zusätzliches Engagement außerhalb des Studiums wird begrüßt.
Merkblatt zum Stipendium hier.
Ansprechpersonen: Dr. Jenny Svensson,. Bereichsleitung Kunst & Kultur
svensson(at)claussen-simon-stiftung.de; Dr. Lukas Hoffmann, Bereichsleitung Wissenschaft & Hochschule hoffmann(at)claussen-simon-stiftung.de