Eine Vision, die bleibt? HfG 1970 und heute

Der Gründungsakt der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach am Main im Jahr 1970 skizzierte die Vision, in der Ausbildung der Studierenden Kräfte zu antizipieren, die ein politisches und ethisches Bewusstsein prägen sollten mit dem Ziel, Verantwortung für die Umgestaltung der Gesellschaft, ihre Humanisierung, die Befreiung von Zweckrationalität, Machtkalkül und Entfremdung zu übernehmen. Das Buch „HfG 1970“ (av edition), herausgegeben von Kai Vöckler und Marc Ries, zeichnet die diesbezüglichen Debatten um 1970 nach, sowohl die hochschulinterne Debatte um die Neuausrichtung der HfG als auch den historischen Kontext, und stellt die Frage, wo wir heute in Bezug auf die damals erklärten Ziele stehen. Zu diesem Zweck wurden Interviews mit Zeitzeugen geführt sowie Beiträge, die sich mit der institutionellen Neuausrichtung, der Architektur, der Schriftgestaltung, dem experimentellen Design und der Designforschung befassen.

Die Buchvorstellung fand am 20. November 2024 an der HfG statt. Prof. Dr. Kai Vöckler, Professor für Urban Design und Prof. em. Dr. Marc Ries, ehem. Professor für Medientheorie näherten sich im Gespräch mit HfG-Präsidentin Prof. Dr. Brigitte Franzen, der Kanzlerin Dr. Susanne Eickemeier, der Typografie-Professorin Johanna Siebein und HfG Alumna Prof. Dr. Dagmar Steffen dem Wissen und um die historischen Epochen und daran anknüpfenden Diskursen und Konflikten der Frage, ob wir heute tatsächlich weiter sind als die damals verkündeten Ziele und Visionen.