October 5th, 2022

Demenz Dinge: Alltag mit Demenz gestalten

Wie Gestaltung im Kontext häuslicher Pflege von demenziell erkrankten Menschen helfen kann und wie sich partizipatives Gestalten pflegenden Personen vermittelt lässt, ist Gegenstand des vierjährigen, nun abgeschlossenenen Modellprojekts “Demenz Dinge” (Leitung: Carolin Schreiber, Folkwang Universität, Fachbereich Gestaltung – Industrial Design | Schwerpunkt Social Design & Partizipation). Im Zuge der Forschung wurde unter anderen deutlich: “Das Wichtigste im Umgang mit Personen mit Demenz ist der Ressourcenblick – auf alles, was noch möglich ist”. Über zwei Jahre hat das interdisziplinäre Team, bestehend aus Gestalter:innen, Soziolog:innen und Expert:innen aus der Demenzpflege, mit interessierten Familien individuelle Alltagshilfen entwickelt, die sogenannten DemenzDinge, die auf unterschiedliche Weise wirken und den Alltag verbessern sollen. Einige sollen für für mehr Sicherheit und Struktur im Alltag andere, andere sind darauf ausgereichtet, Raum für eine freudvolle Beschäftigung zu ermöglichen und wieder andere regen die Kommunikation an.

Diese partizipativen Entwicklungsprozesse wurden dokumentiert und wissenschaftlich ausgewertet. Die daraus resultierenden Erkenntnisse bildeten die Grundlage für ein Schulungskonzept, bestehend aus drei Schulungsmedien: Das Handbuch enthält umfangreiches Hintergrundwissen, zahlreiche Übungen und Impulse, die pflegende und betreuende
Personen im Alltag anwenden können. In 15 Kapiteln wird das Thema „Alltag mit Demenz neu gestalten“ anschaulich gemacht und verständlich beschrieben.

Eine Reihe von Lehrvideos widmet sich den wichtigsten Kernpunkten des partizipativen Gestaltens und arbeiten diese Inhalte nochmal im Bewegtbild auf. Dabei umfassen die ersten 8 Videos eine Schritt-für-Schritt Anleitung, wie man gemeinsam mit einer Person mit Demenz eine individuelle Alltagshilfe entwickeln kann.

Abgerundet wird die Videoreihe durch zwei aufbereitete Fallbeispiele aus den partizipativen Gestaltungsprozessen des Modellprojektes. Die virtuelle Demenzbegleitung, die den Messengerdienst “Signal” nutzt, widmet sich den Ressourcen pflegender Angehöriger. Hier werden Angehörige einmal pro Woche mit einem Impuls versorgt, der sie anleitet, aktiv etwas für ihr eigenes Wohlbefinden zu tun.

Das Projekt war ein Kooperationsprojekt der Theresia-Albers-Stiftung mit der Folkwang Universität der Künste und der katholische Pflegehilfe mGmbH und wurde gefördert von der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW.

Alle Schulungsmedien sind kostenlos auf der Website www.demenz-dinge.com zugänglich.

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